Streifzüge durch die Heimat von Adalbert Stifter und Anton Bruckner

Malerische Städte und Landschaften vom 06. – 10. Mai 2009

Unsere diesjährige Reise vom 06. – 10. Mai 2009 stand unter dem Motto: „Malerische Städte und Landschaften, Streifzüge durch die Heimat von Adalbert Stifter und Anton Bruckner“. Bei regnerischem Wetter ging am Mittwoch, 06.05.2009, eine kleine Gruppe des Kulturrings auf Reisen.

umgeben vom Fluss Salzach und dem Wöhrsee. Im äußersten Burghof sind vor allem Amts- und Arbeitsstätten, sowie Wohnungen des Burgpersonals untergebracht. In den übrigen Höfen befindet sich das historische Stadtmuseum, die Kunstgalerie und die staatliche Sammlung der Hauptburg.
Nach unserem Zimmerbezug in Steyr gingen wir unter fachkundiger Führung noch zu einer Stadtbesichtigung in die Romantikstadt an der Steyr und Enns gelegen. Vom Stadtplatz mit alten Bürgerhäusern der Gotik, Renaissance und des Barock ging unser Rundgang durch einige Gässchen und romantische Hinterhöfe der mittelalterlichen Altstadt. Seit Urzeiten wird die Stadt vom Wasser geprägt, welches als Verkehrswege durch den Eisenhandel und dem damit verbundenen Handwerk (Herstellung von Sensen) der Stadt ihren Reichtum brachte. Aber auch der größte Waffenhersteller Österreichs brachte für die Bevölkerung Arbeit, Lohn und Brot und baute für seine Arbeiter eine Wohnsiedlung auf; er war auch der Erfinder der ersten Straßenlampen. Unseren Rundgang beendeten wir, nicht ohne vorher einen Blick von Schloss Lamberg auf den Zusammenschluss der beiden Flüsse zu werfen.

Der zweite Tag stand im Zeichen des 1824 in Ansfelden geborenen Anton Bruckner. Sein Geburtshaus diente gleichzeitig als Schule, wo sein Vater als Lehrer tätig war. Seine ersten Sporen verdiente er sich auf der Orgel in St. Florian. Dort war er auch Sängerknabe. Auch heute werden dort noch Sängerknaben ausgebildet. 1896 starb Bruckner in Wien und wurde seinem Wunsche entsprechend unter der großen Orgel der Stiftskirche St Florian beigesetzt. Seine Sinfonien und Messen wurden weltbekannt, wie auch die Bruckner-Orgel.

Anschließend fuhren wir nach St. Florian. Dieses einzigartige und imposante Barockjuwel wurde durch die berühmten Baumeister Carlo Carlone und Jakob Prandtauer erbaut. Über dem Mühlstein mit dem der heilige St. Florian ertränkt worden sein soll, entstand das Augustiner Chorherrenstift.
Den Abschluss des Tages bildete die Wallfahrtskirche „Christkindel“. Über dem Altar ist in einer ovalen vergoldeten Silberkapsel von 1760 das Christkindel zu sehen. Uns ist das „Christkindel“ durch sein Weihnachtspostamt bekannt, welches 1950 zum ersten Mal eingerichtet wurde und seither jeweils von Adventsbeginn bis zum 06. Januar geöffnet hat. Damals hatte ein Postbeamter 40.000 Sendungen mit dem Sonderstempel versehen. Zwischenzeitlich sind es 20 Bedienstete die mehr als zwei Millionen Abstempelungen vornehmen müssen.

Am dritten Tag fuhren wir durch das Tor des Böhmer Waldes „Horni Plana“ nach Oberplan der Geburtsstadt von Adalbert Stifter um sein Geburtshaus zu besichtigen. Die Ausstellung präsentiert in einem Überblick sein Leben sowie sein literarisches und bildnerisches Werk. Er starb 1868 in Linz. Im zu Ehren wurde „Der Stifterweg“, ein Lehrpfad angelegt.

Bei der anschließenden Fahrt auf dem Lipno-Stausee konnten wir unsere Seele baumeln lassen. Der See ist 42 km lang und beginnt am Eingang zum Böhmerwald. Man nennt ihn auch die grüne Lunge. Wegen den jahrzehntelangen Überschwemmungen, verursacht durch die Wolga wurde in den 50iger Jahren mit dem Bau des Stausees begonnen. 27 Dörfer, 1 Kirche, 2 Friedhöfe und Eisenbahngleise wurden überflutet. In den 70iger Jahren war der Bau fertig gestellt. Das Wasser ist Eisen- und Torfhaltig, daher auch die braune Farbe.

Der Nachmittag gehörte bei 27° C dem historischen Stadtkern und den romantischen Gassen von Cesky Krumlov. Eine der großen Sehenswürdigkeiten ist das Schloss mit über 300 Räumen zu denen der barocke Maskensaal und das Rokoko-Theater mit den ursprünglichen Bühneneinrichtungen und Kulissen gehören.
Der vierte Tag gehörte Linz, Kulturhauptstadt 2009. Die Stadt hat 200.000 Einwohner und war in den Jahren 1970/1980 noch eine Industriestadt. Seit 2006 gilt sie als naturfreundlichste Stadt Österreichs. Ein jährlicher Höhepunkt sind die Bruckner Festspiele und die Linzer Klangwoche. Die erste Pferdeeisenbahn für von Linz nach Budweis. Mozart komponierte seine „Linzer Symphonie“. Die Stadt liegt an der Donau. Das Stadtbild wird vorwiegend aus Schätzen aus Renaissance und Barock geprägt. Wir besuchten den alten und neuen Dom, sowie das Adalbert-Stifter-Haus. Die Ausstellung „Best of Austria“ im Lentos-Kunstmuseum, eine Ausstellung der besonderen Art. Österreichische Museen, Galerien, Stiftungen und Privatpersonen stellten jeweils drei Werke aus sämtlichen Stilrichtungen zur Verfügung.

Der Schlusspunkt unserer Reise war ein kunsthistorischer Höhepunkt. Wir besuchten Kefermarkt mit seinem Flügelaltar. Er gilt als einer der größten Flügelaltare im deutschsprachigen Raum, ist 13,5 Meter hoch, aus Lindenholz geschnitzt und hat die Form einer Monstranz. Aber noch eine Attraktion wartet auf uns, das riesige Benediktinerstift Kremsmünster bei Linz. 777 erbaut vom Architekten Prandtauer. Zu den Hauptattraktionen der Kirche gehörte die Schatzkammer, in der Reliquien von unschätzbarem Wert aufbewahrt werden, wie der Tassilo Kelch (Abendmahlskelch aus dem 8. Jahrhundert). Wir bestaunten die Waffenkammer, die Bibliothek, das Biedermeier-Zimmer mit der Sammlung von Tabakdosen. Eine Reihe von Wasserbecken, die so genannten Fischbehälter, zieren den Innenhof, der von gearbeiteten Statuen umgeben.

Nach einer wunderschönen Reise mit vielen Eindrücken und Erlebnissen hat uns die Heimat wieder und ich möchte nicht versäumen mich sehr herzlich beim Fahrer der Firma Waldenmaier für die umsichtige und sichere Fahrweise zu bedanken.