Nachbetrachtung - REISE INS MÜNSTERLAND
Städtereise vom 06.-11. Mai 2008
Der 2. Tag gehörte dem Besuch des Kröller-Müller- Museums in niederländisch
Otterloh. Wir furen entlang des Niederrheins durch ein Heide- und Waldgebiet,
das Gelderland, vorbei an grasenden Kühen, Pferden und Schafen. Bei Nimwegen
überquerten wir den Rhein, von wo aus er sich in den Niederrhein und den Wal
teilt. Weiter ging es durch den 6.000 Hektar großen Niederländischen
Nationalpark, welcher auf 25 Hektar als Skulpturenpark genutzt wird. Dieser Park
ist Teil des Kröller-Müller-Museums, welches die größte Privatsammlung aus dem
20. Jahrhundert, mit Werken von Van Gogh, Picasso, Renior, Monet und Mondrian
besitzt.
Auf der Rückfahrt machten wir einen Abstecher in Kranenberg, um
die dortige Stiftskirche mit dem Riemenschneider-Altar zu
besichtigen.
Die im 2. Weltkrieg fast vollständig zerstörte Stadt Kleve
schloss sich an. Auch die Probsteikirche Mariä Himmelfahrt war stark beschädigt.
Im Jahre 1951 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Allein das Koek-Koek-Haus,
erbaut von 1803 – 1862 und die Schwanenburg, erstmals 1020 erwähnt, blieben
unversehrt. Das Koek-Koek-Haus war im Besitz des niederländischen romantischen
Landschaftsmalers Barend Cornelius Koek-Koek. Es diente als Atelier- und
Wohnhaus und wird heute für Ausstellungen mit Werken von Koek-Koek, seiner
Familie, seinen Schülern und Zeitgenossen genutzt.
Im St. Paulus-Dom zu
Münster sahen und hörten wir die Astronomische Uhr im Kapellenumgang. Die
Besonderheit dieser Uhr ist der Figurenumzug der Heiligen Drei Könige. Münster
die Stadt der Bildung und Wissenschaft wurde im Krieg zu über 90 % zerstört.
Heute leben dort ca. 50.000 Studierende. Im Friedenssaal des gotischen Rathauses
wurde der Westfälische Friede ausgehandelt.
Der Erbdrostehof und die
Clemenskirche wurden von Baumeister Johann Conrad Schlaun erbaut, wobei die
Kirche, ein Rundbau, dem Pantheon in Rom nachgebaut wurde. Vom Schlossgarten
gelangt man in den 200 Jahre alten Botanischen Garten, mit altem Baumbestand,
verschiedenen Pflanzen und Kräutern, sowie einem See. In dieser wunderschönen
Parkanlage hätten wir noch länger verweilen können. Die Stadt Münster, die auch
die Fahrradstadt genannt wird, liegt am Dortmund-Ems-Kanal. 500.000 Radfahrer
sind dort unterwegs.
Von Billerbeck, wo wir im Hotel „Domschenke“
Quartier genommen hatten, ging es über Havixbeck zum Haus Stapel, einem
Wasserschloss mit großer Parkanlage. Das nahe gelegene Dorf Hohenholtz ist wie
eine Wagenburg erbaut und durch eine Wald von der Straße abgeschirmt.
Der
Geburtsort von Annette von Droste-Hülshoff ist die Wasserburg Hülshoff. In den
Innenräumen konnten wir noch die Original-Ausstattung und die wundervolle, mit
500 Büchern ausgestattete Bibliothek besichtigen. Sehenswert ist auch die dazu
gehörende Gartenanlage.
Nur wenige Kilometer entfernt liegt Haus
Rüschenhaus, ein im Barockstil von Baumeister J.C. Schlaun für eigene Wohnzwecke
erbautes Landhaus. Nach dem Tode von Annette-Droste-Hülshoffs Vater, der
ebenfalls dort wohnte, wurde es Witwensitz der Mutter und somit auch der
langjährige Wohnsitz von Annette.
Nach dem Frühstück am Samstag begannen
wir mit der Schlössertour durch besonders schöne Teile des Münsterlandes. Die
ländliche Gegend mit zahlreichen Bauernhäuser, die versteckt hinter Bäumen
liegen, die grünen Wiesen und Rapsfelder haben einen ganz besonderen Reiz.
Wir fuhren bis Lüdinghausen, welches ehemals 3 Burgen hatte. Zwei sind
davon noch erhalten, die Burg Lüdinghausen, welche wir von außen besichtigten
und die Burg Vischering. Die Wasserburg Vischering gilt als eine der schönsten
und ältesten erhaltenen Burgen im Münsterland. In der Hauptburg ist eine
ständige Ausstellung über die Geschichte der Burg und ihrer Bewohner zu sehen.
Ein Schatzfass, welches bei Gefahr im Burggraben versenkt wurde, ein Fußblock,
Hakenbüchse und Harnisch erinnern an unruhige Zeiten.
Nach unserer
Mittagspause, wie immer am Bus, ging es zur monumentalsten Schlossanlage
Westfalens „Schloss Nordkirchen“ auch „Westfälisches Versailles“ genannt. Erbaut
von Baumeister Schlaun, im grünen Bauernland gelegen, umgeben von einer wie mit
dem Zirkel entworfenen Parkanlage. Nordkirchen ist das größte und prunkvollste
Wasserschloss. Im Inneren bestechen vor allem die Deckengemälde, der
„Jupitersaal“ mit seiner barocken Stuckdecke und das Speisezimmer, dessen Wände
bis zur Decke mit natur belassener Eiche verkleidet sind. Heute ist in einem
Teil de Schlosses die Universität für Finanzverwaltung untergebracht.
Auf unserer Rückfahrt zum Hotel machten wir Halt bei einer der wohl
schönsten Wasserburgen „Haus Borg“ mit seiner wunderschönen Parkanlage. Heute
alles in Privatbesitz.
Auf unserer Heimreise machten wir noch einen
kurzen Stopp, um Schloss Westerwinkel besichtigen zu können. Schloss
Westerwinkel ist eines der frühesten Barockwasserschlösser Westfalens und im
Besitz der Grafen Mehrfeld. Viele Adelsfamilien haben sich von ihrem Grundbesitz
getrennt. Um dies zu vermeiden und seine Finanzen aufzubessern, hat der Graf
einen Golfplatz ansiedeln lassen. So konnten bald die notwendigen Reparaturen
vorgenommen werden. Durch die Parkanlage führt der Westfälische Jakobsweg, die
Innenräume werden für Konzerte und Tagungen genützt.
Die Reisegruppe war
sich einig, es war eine wunderschöne, erlebnisreiche Fahrt und wir bedanken uns
bei unserem Fahrer von der Fa. Waldenmaier, der wie immer den Bus ruhig und
sicher in dieser auch für ihn unbekannten Gegend lenkte. Wir alle freuen uns auf
die nächste Fahrt mit ihm.